Was ist die Perimenopause?
Die Perimenopause ist der Übergang des Körpers in die Menopause. „Peri“ stammt vom griechischen Wort für „um – herum“ ab. Kurz gesagt handelt es sich um eine Lebensphase, in der du zwar noch deine Periode hast, deine Hormone aber zu schwanken beginnen und abnehmen, was zu einer Reihe von körperlichen und emotionalen Veränderungen führen kann.
Wann beginnt die Perimenopause?
Durchschnittlich kommen Frauen im Alter von 46 Jahren in die Perimenopause, und es dauert in der Regel etwa vier Jahre, bis die Periode ganz ausbleibt und der Übergang in die Menopause erfolgt. Bei manchen kann diese Phase bis zu 10 Jahre andauern.[1]
Perimenopause Symptome
Zu den gängigen Symptomen der Perimenopause gehören Hitzewallungen, Müdigkeit, Gehirnnebel, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, zunehmende emotionale Anfälligkeit, Gereiztheit und Überforderung, Vergesslichkeit, nächtliche Schweißausbrüche, Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme, vaginale Trockenheit und Juckreiz sowie eine zunehmend unregelmäßige Periode. Deine Periode kann entweder stärker und häufiger werden, oder auch schwächer und in größeren Abständen auftreten, oder auch eine Kombination aus beidem sein. Eine Reihe von Studien zur Frauengesundheit[2] [3] hat gezeigt, dass die Veränderungen des Menstruationszykluses in der Regel drei verschiedenen Phasen folgen:
1. Frühzeitige Perimenopause
Dies ist der Fall, wenn du noch regelmäßig deine Periode hast, aber einige perimenopausale Symptome auftreten.
2. Mittlere Perimenopause
In dieser Phase wird deine Periode immer unregelmäßiger, aber sie bleibt nicht aus. Oft sind es mehr als sieben Tage (kann länger oder kürzer sein) Unterschied zwischen dem Beginn des Zyklus und dem nächsten.
3. Späte Perimenopause
Diese ist dadurch zu erkennen, dass deine Periode ausbleibt und / oder mehr als 60 Tage zwischen deinen Menstruationszyklen liegen können.
4 Phasen der Wechseljahre
Dr. Kate Burns, eine Allgemeinmedizinerin und Expertin für die Wechseljahre, beschreibt, was physiologisch mit dir geschieht und diesen unvorhersehbaren Zyklus während der Perimenopause erzeugt: „Statt des regelmäßigen Östrogen- und Progesteronspiegels, den die meisten Frauen mit einem 28-tägigen Zyklus haben, kann die Hormonausschüttung in unregelmäßigen Abständen erfolgen. Dies führt zu einer willkürlichen Ablösung des Schleimhautgewebes ohne jegliche Art von Muster.“
Das folgende Diagramm veranschaulicht welche 4 Phasen der Wechseljahre es gibt in Folge der natürlichen Östrogenschwankungen:
Deine Hormone befinden sich zwar im Umbruch und deine Periode verläuft unregelmäßig, aber es ist wichtig zu wissen, dass du auch in der Perimenopause schwanger werden kannst. Dr. Burns erklärt: „Obwohl wir glauben, dass wir uns über eine Schwangerschaft keine Gedanken machen müssen, ist es für Frauen bis zum Alter von 55 Jahren möglich, schwanger zu werden und ein Kind auszutragen, sodass eine wirksame Verhütung für die Dauer der Wechseljahre wichtig ist.“
Hier ist alles, was du über Verhütung in den Wechseljahren wissen musst.
Woher weißt du, wann die Perimenopause einsetzt?
Den genauen Zeitpunkt des Beginns der Perimenopause zu bestimmen, ist schwierig. Nicht zuletzt deshalb, weil keine Frau die Perimenopause auf die gleiche Weise erlebt und viele Frauen erkennen verständlicherweise nicht, dass sie die klassischen Anzeichen der Perimenopause erleben, weil dies auch normale Reaktionen auf andere Umstände in ihrem Leben sein können. Tatsächlich erkannten in einer von Health & Her im Jahr 2019 durchgeführten Studie unter 1.000 britischen Frauen unglaubliche 90 % nicht, dass ihre Symptome auf ihre schwankenden Hormone zurückzuführen sein könnten, und schoben sie auf Alterung, Stress, Angstzustände und Depressionen.[4] Laut der Studie dauerte es durchschnittlich 14 Monate, bis die Frauen den Zusammenhang erkannten.
Bemerkenswert ist auch, dass, obwohl Veränderungen der Periode als häufiges Symptom der Perimenopause angegeben wurde und diese oft als Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre angesehen wird, zeigten die Ergebnisse, dass dies bei 4 von 10 Frauen nicht der Fall war.[5]
Was ist der Unterschied zwischen Perimenopause und Menopause?
Gesundheitsexpert*innen definieren die Menopause als die 12 Monate nach der letzten Periodenblutung. Nachdem diese 12 aufeinander folgenden Monate ohne Periode vergangen sind, bist du also offiziell in der Menopause. Doch selbst wenn du nicht mehr menstruierst, wirst du wahrscheinlich weiterhin psychische und physische Symptome erleben, die mit der Menopause verbunden sind. Diese können im Durchschnitt etwa vier Jahre andauern, am häufigsten zwischen dem 51. und 54. Lebensjahr[6] wenn sich der Körper auf den abnehmenden Östrogen-, Progesteron- und Testosteronspiegel einstellt. Obwohl die meisten psychischen und körperlichen Symptome nach dieser Zeit abklingen, können manche Symptome, vor allem urogenitale Beschwerden wie z. B. ein Libidoverlust, eine empfindliche Blase und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, leider bis ins hohe Alter anhalten.
Deine persönliche Reise durch die Perimenopause ist einzigartig, und wie sie sich auf dich auswirkt, ist vielleicht nicht vergleichbar mit der, wie sie sich auf deine Freundinnen oder Verwandten auswirkt (falls du überhaupt erfährst, wie sie sich auf sie ausgewirkt hat).
Damit du dir ein besseres Bild davon machen kannst, was dich erwartet, hat Health & Her kürzlich eine Studie mit 62.117 Frauen in der Perimenopause durchgeführt[7]. Die befragten Frauen wurden gebeten, ihre häufigsten Symptome zu nennen, die im Folgenden in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit aufgeführt sind:
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- Energielosigkeit
- Stress und Angstzustände
- Reizbarkeit
- Schlafprobleme
- Gehirnnebel, Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche
- Gelenkschmerzen
- Blähungen
- Gewichtszunahme
- Libidoverlust
- Kopfschmerzen
- Nächtliche Schweißausbrüche
- Hitzewallungen
- Verdauungsprobleme
- Empfindliche Blase
- Hautveränderungen
- Haarausfall
- Herzklopfen
- Schwindel
- Vaginale Trockenheit
Diese Symptome scheinen auf den ersten Blick ziemlich entmutigend zu sein, und du kannst dir vorstellen, dass du nicht sofort einen Zusammenhang zwischen Müdigkeit, Stress, schmerzenden Gelenken und den Schwankungen deiner Hormone herstellen kannst. Doch wie die Fachärztin für Gynäkologie und Wechseljahre, Dr. Anne Henderson, hervorhebt, „gibt es kaum einen Teil des Körpers, der nicht von Östrogen beeinflusst wird. Östrogen wirkt sich auf das zentrale Nervensystem, das Skelett, das Herzsystem, die Blase, die Haut, die Nägel, die Haare und die Zähne aus. Es hat Auswirkungen auf alles.“
In derselben Health & Her-Studie wird interessanterweise auch hervorgehoben, dass stimmungsmäßige und psychische Symptome typischerweise in den früheren Phasen der Perimenopause auftreten, während körperliche Symptome wie Hitzewallungen oder Gelenkschmerzen erst später hinzukommen.Diese Symptome können sich dann, wenn auch nur vorübergehend, zunehmend verschlimmern, da dein Hormonspiegel schwankt und nach und nach sinkt[8].
Was kann ich gegen die Perimenopause tun?
Falls dir die Informationen über die Perimenopause überwältigend oder manchmal auch frustrierend vage vorkommen, kann es sehr tröstlich sein, wenn du weißt, dass du nicht allein bist. Die Zeit der Perimenopause ist ein natürlicher und normaler Lebensabschnitt, den auch Millionen anderer Frauen durchlaufen. Das Wissen um die grundlegenden Fakten und die Lektüre der neuesten Forschungsergebnisse können dir dabei helfen, diese potenziell verwirrende Zeit zu überstehen, die Anzeichen besser zu erkennen und besser damit umzugehen. Außerdem gibt es eine Reihe bahnbrechender neuer Optionen, die dir dabei helfen, das Geschehen besser in den Griff zu bekommen, darunter Symptom-Tracker und kostenlose persönliche Online-Beratungen, die dich dabei unterstützen.
Selbstfürsorge und positive Verhaltensweisen für die Perimenopause
Die Mehrzahl der Experten für die Wechseljahre weist darauf hin, dass Frauen weniger unter den Symptomen der Perimenopause und den Wechseljahren leiden, wenn sie auf ihre Gesundheit achten, d. h. sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben, ausreichend schlafen und wirksame Möglichkeiten zur Stressbewältigung finden. Die Phase der Perimenopause ist auch ein guter Zeitpunkt, um eine Hormonersatztherapie mit einem:einer Gesundheitsexpert*in zu besprechen, um festzustellen, ob dies die richtige Option für dich ist.
Eine Erhebung der britischen Gesellschaft für die Menopause (British Menopause Society) hat ergeben, dass 95 % der Frauen Naturheilmittel der Hormonersatztherapie vorziehen. Außerdem können nicht alle Frauen eine Hormonersatztherapie durchführen, selbst wenn sie es möchten. Eine ausgewogene Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel, die speziell auf die Perimenopause abgestimmt sind, können in dieser Zeit von großem Nutzen sein, ebenso wie Entspannungstechniken zur Stressbewältigung. Du kannst herausfinden, was für dich das Richtige ist, welche Symptome bei dir vorherrschen und was dir dabei hilft, diese Übergangszeit besser zu überstehen:
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Nahrungsergänzungsmittel – Mit bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln kannst du deinen Körper mit einer dringend benötigten Quelle natürlicher Phytoöstrogene (östrogenähnliche Verbindungen, die aus Pflanzen gewonnen werden) sowie bestimmter Vitamine und Mineralien versorgen, um dich in der Perimenopause zu unterstützen. Das Nahrungsergänzungsmittel für die Perimenopause von Health & Her wurde speziell von Expertinnen entwickelt und enthält Phytoöstrogene Rotklee und Wilden Yams sowie Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin B6, die zur Hormonregulierung, Energie und normaler psychischen Funktion beitragen können. Das Nahrungsergänzungsmittel Perimenopause Mind+ von Health & Her wurde ebenfalls für die Perimenopause entwickelt, um besonders die Psyche und das Wohlbefinden zu unterstützen, und enthält Phytoöstrogene und hormonausgleichende Nährstoffe.
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Verfolge deine Symtome – Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wo du dich auf deiner Reise durch die Wechseljahre befindest, kann es hilfreich sein, deine Symptome und Zyklusveränderungen zu beobachten und festzuhalten.Die kostenlose Health & Her App ermöglicht dir das Tracking deiner Periode, die Beobachtung von Symptomen und den Zugang zu Expertenrat. Health & Her finanzierte zudem hilfreiche Forschungsarbeiten, die den Effekt von Symptomtracking zu erforschen.
- Regelmäßige Bewegung – In der Phase der Perimenopause wird dein Körper sowohl körperlich als auch geistig stark beansprucht. Bewegung kann entscheidend dazu beitragen, diese Situation zu bewältigen. Hier findest du unsere 5 besten Übungen für die Perimenopause und Wechseljahre. Regelmäßige Bewegung kann auch dazu beitragen, dein Gewicht zu halten, und Studien zeigen, dass Frauen, die sich sportlich betätigen, seltener unter Symptomen wie Hitzewallungen leiden als jene, die mehr sitzen.
- Entspannungsmethoden – Verschiedene Entspannungsmethoden wie Yoga und Meditation oder Wahrnehmungs- und Atemübungen während der Perimenopause und den Wechseljahren können dazu beitragen, Stress zu bewältigen, dich fit zu halten und ein positives Lebensgefühl zu bewahren. Außerdem können sie dir helfen, deine Hitzewallungen besser in den Griff zu bekommen.
- Zu den Ernährungstipps für eine gesunde Perimenopause gehört der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel (z. B. stark verarbeitete oder fett- und zuckerhaltige Lebensmittel) und Getränke (einschließlich Alkohol und zu viel Koffein), die dich träge oder müde machen. Mehr mageres Protein und ballaststoffreiche Lebensmittel können helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Stimmung zu verbessern. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Beschwerden in der Perimenopause und den Wechseljahren abnehmen, je mehr Obst und Gemüse du isst. Versuche also, die empfohlene Menge von fünf (oder idealerweise mehr) Portionen pro Tag zu erreichen.
- Gesprächstherapien – Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine Form der Gesprächstherapie, bei der Bewältigungsstrategien vermittelt werden, u. a. wie sich negative Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in eine positivere Richtung verändern lassen. Es gibt Belege[9] dafür, dass KVT bei Angstzuständen sowie bei Stimmungsschwankungen und Schlafproblemen in der Peri- und Menopause helfen kann. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass KVT die Auswirkungen von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen verringert.
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Wann man wegen der Perimenopause den Arzt oder die Ärztin aufsuchen sollte
Wenn die Symptome deine Lebensqualität beeinträchtigen, solltest du dich an deine*deinen Hausarzt*Hausärztin oder deine*deinen Gynäkolog*in wenden.
Wie wird die Perimenopause therapiert?
Unter sorgfältiger Berücksichtigung deines Alters, deiner Symptome und idealerweise deiner Menstruationsveränderungen kann dein Arzt oder deine Ärztin feststellen, ob du dich in der Perimenopause befindest. Falls es für dich und deine Krankengeschichte geeignet ist, kann man mit dir eine Hormonersatztherapie (HRT / HET) besprechen.
Referenzen und Quellenangaben
[1] Von Health & Her in Auftrag gegebene und von Censuswide durchgeführte Studie. Befragt wurden 1.001 Frauen im Alter von 45-60 Jahren.
[2] Ref: Avis, N. E., Brockwell, S., Randolph Jr, J. F., Shen, S., Cain, V. S., Ory, M., & Greendale, G. A. (2009). Longitudinal changes in sexual functioning as women transition through menopause: Results from the Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN). Menopause (New York, NY), 16(3), 442.
[3] Harlow, S. D., Gass, M., Hall, J. E., Lobo, R., Maki, P., Rebar, R. W., & STRAW+ 10 Collaborative Group. (2012). Executive summary of the Stages of Reproductive Aging Workshop+ 10: addressing the unfinished agenda of staging reproductive aging. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 97(4), 1159-1168.
[4] What Women Want At Menopause Survey, 2019
[5] What Women Want At Menopause Survey, 2019
[6] Research commissioned by Health & Her and carried out by Censuswide. 1,001 women between the ages of 45-60 were surveyed.
[7] Health & Her research conducted Oct 2020 – Sept 2022
[8] Health & Her research conducted Oct 2020 – Sept 2022
[9] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13697137.2020.1777965